Ortsverband Karlsruhe

Hochwasserschutz am Rhein

Im Raum Karlsruhe sind für den Hochwasserschutz am Rhein derzeit insbesondere zwei größere Planungen relevant, sie betreffen die Retentionsräume Bellenkopf-Rappenwört und Elisabethenwört. Zur Planung „Bellenkopf-Rappenwört“ wurde, nach inzwischen jahrzehntelangen Planungen, Anfang Februar 2021 der Planfeststellungsbeschluss veröffentlicht. Leider soll demnach „Bellenkopf-Rappenwört“ als Polder mit gesteuerten Einlass- und Auslass-Bauwerken realisiert werden und nicht, wie vom BUND gemeinsam mit LNV und NABU immer wieder gefordert, in Form einer Dammrückverlegung. Letztere Variante hätte nahezu dieselbe Hochwasserschutzwirkung gehabt, aber deutliche Vorzüge für die naturnahe Entwicklung der Rheinaue, weil starke Durchströmungen schon bei kleinen und mittleren Hochwasserereignissen aufgetreten wären. Immerhin ist aber der Polder mit sogenannten ökologischen Flutungen geplant, d.h. die Einlass- und Auslassbauwerke bleiben außer für den Fall eines kritischen Hochwassers ständig geöffnet und erlauben so in geringerem Maße doch regelmäßige Durchflutungen des Retentionsraumes. Deshalb wird auch diese Variante, neben dem Hochwasserschutz, zu ökologischen Verbesserungen gegenüber dem Istzustand führen. Es bleibt zu hoffen, dass die Realisierung nicht noch durch Klagen in weitere Zukunft verschoben wird.

Die Planung zu Elisabethenwört befindet sich noch in einem deutlich früheren Stadium, hier ist erst im Sommer 2021 mit der Fertigstellung der Planunterlagen und dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens zu rechnen. Erfreulich ist, dass die planende Behörde, das Regierungspräsidium Karlsruhe, bei Elisabethenwört keinen gesteuerten Polder, sondern eine Dammrückverlegung vorsieht. Der BUND unterstützt diese Planung, es gibt dagegen jedoch nennenswerten Widerstand aus den Anliegergemeinden Dettenheim und Philippsburg.