Ortsverband Karlsruhe

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit Neemöl

02. Mai 2022

BUND fordert Stadt auf, zukünftig weniger Bäume zu besprühen und auf eine naturverträglichere Methode zu setzen

Nach Abschluss der prophylaktischen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners auf dem Stadtgebiet von Karlsruhe in diesem Jahr fordern wir dazu auf, bei der Planung für das nächste Jahr noch stärker die Belange des Naturschutzes einzubeziehen. Der BUND sieht es zwar positiv, dass das erneut eingesetzte Neemöl eines der noch am wenigsten umweltschädlichen Mittel ist. Dennoch wirkt das Mittel laut Umweltbundesamt auch auf alle anderen Insekten, von denen auf Eichen besonders viele leben. So unterbricht es auch die Entwicklung der Larven anderer Schmetterlingsarten, löst damit weitere indirekte Wirkungen vor allem für Vogel- und Fledermausarten aus, die auf diese Nahrungsgrundlage angewiesen sind.

Deshalb soll eine Bekämpfung auf das direkte Umfeld von Kindergärten, Spielplätzen oder Schulen beschränkt werden, auf Bereiche also, wo sich Menschen länger aufhalten. An anderen Orten, z. B. an Radwegen, genügen nach unserer Auffassung auch Warnschilder. So könnte die Anzahl der besprühten Bäume deutlich reduziert werden.

Zudem sollte das mechanische Absaugen der Gespinste und das anschließende Abtöten durch Hitze als ökologisch verträglichere Maßnahme wo möglich der prophylaktischen Bekämpfung mit Neemöl vorgezogen werden. Im Sinn des Insektenschutzes praktizieren die Niederlande mit Erfolg dieses Verfahren. Warum soll das in Karlsruhe nicht möglich sein?

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