In den BNN war am 22.3. 2023 ein großer Artikel mit der Überschrift: „Die wertvollste Ressource der Welt“. Wasser ist in der Tat die wichtigste Resource der Welt. Die Stadtwerke haben ein neues Wasserwerk im Morscher Wald gebaut und müssen die beiden anderen Wasserwerke in Karlsruhe ertüchtigen. Der BUND hält die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für eine zentrale Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge für die Versorgung der Bevölkerung mit ´Trinkwasser´ und beteiligt sich deshalb intensiv an der aktuellen Umbaugenehmigung zur Optimierung beim größtem Karlsruher Wasserwerk Rheinwald bei Elchesheim.
Das Grundwasser war 2022 in Teilen Deutschlands auf dem historisch niedrigsten Stand. Auch die Brunnen der drei Karlsruher Wasserwerke verzeichnen drastische Grundwassersenkungen und sind dazu noch von poly- und perfluorierten Verbindungen (PFAS/PFC) bedroht.
Kein Wunder, wenn man sich die extremen Hitzewellen ansieht, die seit Jahren über Deutschland fegen. Die Auswertungen der Stadtwerke Karlsruhe zeigen, dass die jährliche Grundwasserneubildung aus Niederschlag in den letzten 50 Jahren trotz leicht gestiegener Niederschläge um etwa 30 % zurückgegangen ist. Ursache dafür ist die gestiegene Durchschnittstemperatur und zusammenhängend damit die gestiegene Verdunstung. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen. Laut KLIWA („Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“) könnte die Grundwasserneubildung in Baden-Württemberg bis 2050 im Mittel um nochmal etwa 25 % zurückgehen. Wir in der Region Karlsruhe sind dank unserer Lage zwischen Schwarzwald und Rhein nicht von Grundwassermangel bedroht. Trotzdem gilt es, mit dem wichtigsten Lebensmittel Wasser sorgfältiger umzugehen. Die Steigerungen der Entnahmen der Stadtwerke Karlsruhe und des Zweckverbands Wasserversorgung Albgau zur Entnahme von Grundwasser aus 6 Brunnen des Wasserwerks Rheinwald von 1999 bis heute zeigen eine ständige Zunahme der Wasserentnahme. Millionen Liter besten Trinkwassers wird bei uns dafür genutzt, die Fäkalien in den Toiletten wegzuspülen. Für zwei Drittel des im Haushalt/Gewerbe verbrauchten Wassers könnte dazu Regenwasser oder geklärtes Wasser eingesetzt werden.
Im letzten Hitzesommer forderten Politiker auf, Wasser zu sparen – es zum Beispiel nicht mehr für die Bewässerung des Gartens zu verwenden. Das klingt logisch. Doch man lenkt ab vom eigentlichen Problem: Wir nutzen die Niederschläge in unserer versiegelten Landschaft nicht ausreichend aus. Wir leiten unser teuer gereinigtes Abwasser aus unserer Kläranlage einfach in den Rhein, ohne es noch einmal über die Zurückführung in den städtischen Kreislauf z. B. zum Gießen unserer Bäume und Parks zu nutzen. Jede/r BundesbürgerIn braucht im Durchschnitt 130 l Wasser pro Tag Der Trinkwasser-Tagesbedarf für die Stadtwerke Karlsruhe (SWK) beträgt 100.000 m3pro Tag. Die beiden Kohlekraftwerke der EnBW am Rhein benötigen ca. 100 m3 (1.000.000 l) pro Sekunde Rheinwasser zum Kühlen, also rund 8,6 Millionen m3 pro Tag. Die MIRO braucht fast die gleiche Menge. Die Liste der Großwasserverbraucher ist lang. Deshalb ist auch schon von den Stadtwerken angedacht, die Fördermenge im Wasserwerk Hardtwald um 19 % zu erhöhen.
Wie die Fachleute in dem BNN-Artikel fordern: Wasser ist der absolut elementarste Rohstoff. Es zu schützen verlangt elementarste Anstrengungen. Und wir müssen mehr tun zum Schutz für unsere schon schwer geschädigten Bäume und Wälder. Sie sind es, die Wasser speichern, den Grundwasserspiegel im Gleichgewicht halten und mit ihrer täglich gewaltigen Wasserverdunstung den Regenkreislauf ermöglichen.