Ortsverband Karlsruhe

Energiebereitstellung und deren Auswirkungen auf das Klima. Wichtiges aus der Hauptversammlung der Energie Baden-Württemberg (EnBW) 2023

21. Juli 2023

Es gibt für uns (Fuel-Switch-Gruppe BUND, Kritische Aktionäre und BI Müll und Umwelt) nur eine Möglichkeit, näheres über die EnBW-AG und ihr Geschäft zu erfahren: die jährliche Hauptversammlung. Gegen unseren Protest wurde auch diese HV im Mai 2023 wieder nur online abgehalten.
Aber auch dieses Jahr hatten wir der EnBW viele Fragen gestellt. Einige der interessanten Antworten auf unsere Fragen in der Hauptversammlung der EnBW folgen hier.

 

Zunächst einmal fragten wir nach den Schadstoffen CO₂, NOx (Stickoxide), SOx (Schwefel) und Hg (Quecksilber) der Kohlekraftwerke der ENBW:

In Heilbronn gesamt

CO₂ = 1.983.349 t NOx = 1.244 t SOx = 594 t Hg = 13,2 kg

In Stuttgart Münster inklusive des Mühltals

CO₂ = 438.861 t NOx = 262 t SOx = 41 t Hg = 4,4 kg

In Karlsruhe, getrennt angegeben

RDK 7: CO₂ = 1.473.405 t NOx = 1.010 t SOx = 907 t Hg = 2,8 kg

RDK 8: CO₂ = 3.049.442 t NOx = 1.094 t SOx = 860 t Hg = 13 kg

Damit wurden an Strom erzeugt:

2021: 5.163,0 GW/h (Gigawattstunden = 1.000 Megawattstunden)

2022: 5.493,4 GW/h

Bei der Fernwärme sah dies so aus:

2021: 285,8 GW/h

2022: 260,1 GW/h (Nettoertrag 12,2 Mio Euro)

(Ein 2 Personenhaushalt benötigt zwischen 2.200 und 3.200 kw/h pro Jahr, d.h. einige Millionen 2-Personen-Haushalte wurden aus KA versorgt).

 

Zur Energiewende á la Ba-Wü wurde geantwortet:

Die EnBW hat für den Bau von drei neuen Gaskraftwerke in Ba-Wü erhalten:

Stuttgart 67 Mio € = 26% der Baukosten (genehmigt, im Bau)

Heilbronn: 117 Mio € = 17% der Baukosten (im Genehmigungsverfahren)

Alzei: 121 Mio € = 21% der Baukosten (im Genehmigungsverfahren)

Verblüfft hat uns, dass trotz Embargo die EnBW im Jahre 2022 noch 4,1 Milliarden Euro an Russland überwiesen hat. Die nach dem Embargo noch angelieferten russischen Kohlelieferungen werden in den Häfen für hohe Lagergebühren ´zwischengelagert´.

Auf Ordnung der Bundesnetzagentur muss die EnBW stillgelegte Kohlekraftwerke in Bereitschaft halten. Für diese 4 haben sie 2022 rund 337 Mio Euro nur für deren Bereitstellung vom Wirtschaftsministerium erhalten.

 

Als Erfolgsprämie bekamen alle Mitarbeiter der EnBW insgesamt 282 Mio Euro Prämien ausbezahlt. Dies reichte aber einigen BetriebsrätInnen der EnBW nicht. Wie uns im Vorhinein (mit Belegen/Beweisen) ´mitgeteilt´ wurde, ließen sie sich gegen die Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes rechtswidrig Überzeiten bezahlen und kassierten auch noch zusätzlich Prämien. Das alles mit Wissen der Betriebsratsvorsitzenden, die als Aufsichtsratsmitglied der EnBW einen Sitz hat. Compliance spielt bei der EnBW anscheinend keine Rolle.

 

Am Ende unseres Fragekatalogs fragten wir nach der Entsorgung von radioaktiv belasteten Bauschutt aus dem Abriss von Philippsburg. Der EnBW-Vorsitzende wurde zwar vorsichtig, aber doch deutlich ungehalten gegenüber dem Landkreis, als er sagte, dass der Landkreis seit 10 Jahren seiner Verpflichtung nach Bereitstellung einer Deponie nicht nachgekommen ist. So kommt es jetzt zu ersten Verzögerungen und zusätzlichen Kosten im Rückbau.

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