Am 04.05.2024 fand der Spaziergang durch die FFH-Mähwiesen am Gänsberg statt. Mitglieder von BUND, NABU und Netzwerk Natur Bergdörfer erläuterten die besondere Bedeutung von Mähwiesen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. In FFH-Mähwiesen ist beispielweise die Artenzahl an Pflanzen – insbesondere an blühenden Kräutern - und Insekten um ein Vielfaches höher als in intensiv genutzten Wiesen. Dies wirkt sich auch auf die Vogelwelt aus. So können am Gänsberg mehrere Vogelarten beobachtet werden, die auf der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs stehen. Daneben sind Mähwiesen aber auch wertvolle CO2-Speicher und spielen eine wichtige Rolle für den Klimaschutz. Durch ihre Farbenvielfalt besitzen sie zudem eine hohe Bedeutung für die lokale Naherholung.
Unter den interessierten Zuhörern fanden sich neben Mitgliedern der Partei der Grünen auch Mitglieder von FÜR Karlsruhe, von Die Linke sowie des LNV und des Klimabündnisses Karlsruhe.
Nach der Vorstellung der Bedeutung der Mähwiesen entwickelte sich unten den Anwesenden eine angeregte und kurzweilige Diskussion über die Folgen einer möglichen Bebauung und damit dem Verlust dieser wertvollen Wiesen. Zentrale Frage hierbei war, ob es überhaupt möglich ist, die Wiesen für ein Baugebiet in Anspruch nehmen zu dürfen.
FFH-Mähwiesen sind gesetzlich geschützt und Baden-Württemberg hat mit einem Anteil von > 40% dieser Wiesen in Deutschland eine besondere Verantwortung für deren Erhalt. Die Landesregierung hat in ihrer Naturschutzstrategie 2013 das Ziel erklärt, den „guten Erhaltungszustand“ der Wiesen zu sichern und wiederherzustellen.
Um die Wiesen in Anspruch nehmen zu dürfen, müsste man auf einer Ausgleichsfläche, die zudem erst gefunden werden muss, vorab neue vergleichbare FFH-Wiesen entwickeln. Dies ist aber - so die Aussage von Experten – so gut wie nicht möglich und, falls doch, äußerst langwierig.