Bebauungsplan "Sport- und Freizeitflächen am Brunnenstückweg“, Karlsruhe-Rüppurr
Die geplante Bebauung befindet sich in einem Landschaftsschutzgebiet, das bislang stark durch Grünflächen geprägt ist, mit wenig versiegelten Flächen und einem alten Vereinsgebäude. Das neue Sportgelände inklusive seiner Anbindungen wird also einen großen Eingriff darstellen und den Charakter des Landschaftsschutzgebiets stark verändern.
Das angrenzende Waldstück ist FFH-Gebiet, wurde aber nicht in den Bereich der UVP einbezogen. Die Auswirkungen des B-Plans auf die Erhaltungsziele der FFH-Fläche sollte untersucht werden, da Auswirkungen auf die Vegetation durch die Wasserentnahme über den geplanten Brunnen zu erwarten sind. Zudem kann es zu zusätzlichen Störungen (z.B. durch Lärm, Licht, Schadstoffe) aufgrund der erhöhten Nutzungsintensität der Sport- und Freizeitfläche kommen.
Die zukünftige verkehrliche Anbindung ist in den Unterlagen nicht ausreichend dargestellt. Sie müsste in die UVP mit aufgenommen werden. Es erschließt sich uns auch nicht, warum die angedachte neue Bahnüberquerung über ein Brückenbauwerk, die zusätzlich sehr viel Fläche einnehmen wird, in ihren Auswirkungen nicht berücksichtigt wird und es offenbar zwei separate Verfahren geben soll. Zudem sollte dargestellt werden, ob die derzeit vorhandenen Anbindungsstraßen auch für eine neue Bahnüberquerung ausreichen oder ob hier ebenfalls eine Verbreiterung absehbar ist. Ein Verkehrskonzept sollte auch beinhalten, mit welchem Verkehrsaufkommen gerechnet wird und ob/welche Maßnahmen vorgesehen sind, den motorisierten Individualverkehr zugunsten alternativer, emissionsarmer Verkehrskonzepte zu reduzieren.
Basieren die angegebenen Flächen auf den Wünschen der Vereine? Die Auswirkungen der Bebauung sollten in der UVP durch eine alternative sparsamere Inanspruchnahme der Flächen dargestellt werden.
Wie würde sich ein Kunstrasen mit Granulat auf die umgebenden Ackerflächen auswirken?
Die Höhe der Wasserentnahme mit ihrer Auswirkung auf das Landschaftsschutzgebiet auch nach zu erwartenden Dürrejahren sollte aufgenommen werden.
Welche Ersatzmaßnahmen sind geplant im Gebiet und außerhalb?
Allgemeine Anmerkung:
Dieses Bebauungsplanverfahren ist nach dem Sportpark Knielingen und Durlach das dritte, bei dem landwirtschaftlich genutzte Flächen in Sportflächen inklusive Gebäude und Parkplätze umgewandelt werden. Diese Entwicklung zu Lasten natürlicher Flächen sehen die Umwelt- und Naturschutzverbände kritisch, insbesondere wenn dafür – wie in diesem Verfahren geplant – zusätzlich eine verkehrliche Anbindung neu angelegt werden muss. Es wird neben der Zersiedelung der Landschaft (immerhin in einem Landschaftsschutzgebiet) zusätzlicher zumeist motorisierter Individualverkehr erzeugt, welcher bei zentraler gelegenen Sportflächen im Siedlungsbereich nicht anfallen würde. Es wäre wünschenswert zu erfahren, ob es eine Prüfung von alternativen Flächen oder Konzepten für die Sportvereine gegeben hat. Für den nach BauGB erforderlichen Bedarfsnachweis wird ein solches Konzept als zwingende Voraussetzung angesehen. Die Naturschutzverbände bitten um Übermittlungen des entsprechenden Konzepts der Stadt Karlsruhe.
Oktober 2019