Ortsverband Karlsruhe

Es ist möglich: Geothermie ersetzt vollständig die Karlsruher Fernwärme – klimaneutral

22. Mai 2022

Wir BUNDlerInnen sind im Klimabündnis Karlsruhe Mitglied in einem Gremium ‚Dekarbonisierung der Fernwärme in KA‘. Wir haben uns mit den Verantwortlichen der Stadt und der Stadtwerke Online getroffen und uns ausgetauscht. In der Stadt setzt man immer noch auf Fernwärme aus dem Rheinhafendampfkraftwerk der EnBW und MIRO. Stora Enso anzubinden ist geplant, wird aber wg. der unsicheren Eigentümerfrage wohl nicht so wie geplant umgesetzt werden.

Wir, wie auch die Bürgerinitiative ‚Müll und Umwelt e. V.‘, sehen eine andere, zukunftsweisende, von fossilen Energien befreite Fernwärmebereitstellung für Karlsruhe auf Basis von Geothermie. Herr Dr. Georg Stamatelopoulos antwortete in der Hauptversammlung der EnBW am 5. Mai 2022 nach unserer Frage: Wie steht es um Thermoselect? ‚Ein Teil des Grundstückes wurde verkauft – der Gebäudeteil soll aber für ein Energieprojekt genutzt werden.´ Auf unsere Frage nach Geothermieprojekten antwortete er: ‚Wir planen eine Anlage bei RDK in KA.‘

Die Sache stellt sich für uns so dar: EnBW sichert sich einem Claim auf dem Thermoselectgelände (hat es vielleicht sogar schon getan) und kann dort den Ausfall bei Schließung der Kohlekraftwerke und keinem Bau des genehmigten Gaskraftwerkes RDK 6s ausgleichen. Dies durch eine Geothermieanlage auf dem Teilgrundstück von Thermoselect.

In Neureut beabsichtigt die Dt. Erdwärme ein Geothermiekraftwerk.

Damit könnte diese Anlage den Anteil der EnBW an der Fernwärme und die Anlage in Neureut den MIRO-Teil an der Fernwärme zum größten Teil liefern. Die Fernwärme in KA wäre, sofern der Wille des Gemeinderates es vorantreibt, in wenigen Jahren regenerativ und kohlendioxidfrei sein.

Wir fordern die Politik des Landes und der Stadt Karlsruhe auf, diese Projekte tatkräftig bei deren Umsetzung zu unterstützen.

Das wertvolle Industriegebiet Hafen KA, das mit über 20 Müllentsorgungsbetrieben zum Müllzentrum/zur Müllkippe mutiert ist, erführe endlich eine industrielle Aufwertung zum Nutzen von uns BürgerInnen und der Umwelt. Das Projekt Fernwämeversorgung einer Großstadt mit Fernwärme hätte weit über unsere Stadtgrenzen hinaus eine Signalwirkung für andere Städte im Rheingraben zwischen Basel und Mannheim. Ein echtes ‚Leuchtturmprojekt‘.

Harry Block, BUND Vorstandsmitglied KA
Horst Babenhauserheide, Vorstand BI Müll und Umwelt

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